Mittwoch, 31. Dezember 2014

Last Kiss 2014 - Rückblick im Guten

Liebes 2014. Nun laufen deine letzten Minuten. Ich halte mich wach. Und erinnere mich an die schönen Momente. Es gab sie. Wirklich! Ich beginne nicht am Anfang, sondern am Ende.
Im Winter. Da wurden mir die letzten Tage des Jahres unverhofft in meinem verschneiten Zuhause geschenkt. Die ursprüngliche Silvesterparty wegen Krankheit abgesagt. Es war genau das, was ich in diesem Jahr brauchte. Mich von meinen vier Wänden umarmen lassen und das WinterWonderLand streichelt meine Seele. Mit meinem Herzmann ein 4GängeMenü zaubern und dabei an das Gute glauben. Mit Optiman an meiner Seite ein Kinderspiel! Die Entdeckung der magischen Rauhnächte - wie konnte das 38(!!!) Jahre an mir vorbeiziehen - hat mir etwas sehr Wertvolles geschenkt. Die Magie wird bleiben.
Der Herbst braucht keine besonderen Momente. Er ist es. Ob die bunte Welt im September, der goldene Oktober, der graue November. Sie alle hatten ihre Augenblicke. Warum nur zieht mich die Melancholie, die Sentimentalität, die Nostalgie so positiv an?
Im Sommer habe ich meinen blog entdeckt. In mir. Und ihn begonnen. Mein persönliches Highlight in 2014. 
Im Frühling war noch alles drin. Das spüre ich, wenn ich an mich in dieser Zeit zurückdenke. Manchmal ist es ein Segen, dass ich nicht in die Zukunft sehen kann. Unser MallorcaUrlaub schenkte uns so früh in diesem Jahr unglaublich viele Sonnenstunden.Und eine Hoffnung, die damals sehr schön war.
Und vor dem Frühling begann es. Dieses 2014. Welches mehr traurige Momente beinhaltete als fröhliche. Um es kurz zu sagen, wie mein Herzmann: wir hatten schon bessere Jahre.

Viele Menschen habe ich dieses Jahr auf meinem Weg zurückgelassen. Ich MUSSTE mich trennen. Ja, so war es. Andere haben sich von mir getrennt. Es gab schon weniger wechselhafte soziale Jahre. Aber so ist es auch. Ich will es nicht ändern. Es arbeitet immer noch in mir, dass es mit meinem Kinderwunsch zu tun hat. Aber so ist es auch. Und auch. Und auch. Irgendwann werde ich es aufrollen, entblättern, neu schreiben und verstehen. Diesen Teil meiner Geschichte. Vielleicht schon 2015. Wer weiß...

Na dann, 2015, du kannst nur besser werden. Zeig, was du kannst! Und gib alles!

Dienstag, 30. Dezember 2014

Magische Nächte

Es ist Zeit für Vorhaben. Wünsche. Gute Gedanken. Also bitte, kommt herein. Meine Tür steht offen. Ihr seid nicht nur willkommen,  sondern dringend gebraucht.
Die 6 letzten Nächte des Jahres und die 6 ersten des Neues. Der Kreis der Sternzeichen soll sich schließen. So ein alter Brauch. Magische Rauhnächte. Jede beherbergt einen anderen Monat. Behütet ihn, prophezeit ihn, gibt ihm eine Chance, sich zu zeigen oder füllen zu lassen. Mit allem, was das Herz begehrt. Da lässt sich bei mir ja nicht so viel rätseln. 
Die magischen Nächte geistern seit bereits 5 Tagen um mich herum. Letzte Nacht war die Mainacht. Ich träume mich in ein Meer aus Kirschblüten. Sonne auf der Haut. Und einem Wunder mehr in meinem Leben. Ich könnte endlich loslassen.
Ich weiß, ich wäre sicherer unterwegs, würde ich mich Vorhaben entgegen sehnen, die in meiner Hand liegen.  Aber nicht heute.
Vergangene Nacht war ich im Krankenhaus. Eine lange Wartezeit hat mir Spaziergänge durch die langen Flure ermöglicht. Und düstere Nachtegedanken. In jene  versunken stand ich irgendwann vor der Wochenbettstation. Zufällig?  Ich schaute durch die Glastür. Schaute den schlurfenden Frauen und ihrer selbstvergessenen Glückseligkeit zu. Ein memorierender Schmerz. Von längst vergangenen Nächten. In denen ich in meinem Glück gewohnt habe. Und das Magischste überhaupt erlebte. Es tat weh. Und war auch irgendwie gut. Genau zu wissen: das will ich noch mal. Diesem ursprünglichen Glück,  dem Leben so nah sein. Und es darf in meinem Fokus sein. Wenn es vor Hoffnung sprüht. Zumindest ein bisschen. Das Jahresendfeuerwerk wird nochmal für etwas mehr Glanz und Funkenregen sorgen.
Ich lebe gespannt in weitere magische Nächte hinein. Sie verbinden wunderbar die Fülle des vergangenen Jahres,  die immer von etwas Leere im Neuen begrüßt wird. Ich halte an Wundern fest. Und Magie in Nächten. Die bisher in eine stürmische Augustnacht gehörte. Als sich Bäume bogen, die Blätter Musik machten und zwischen vier jungen Menschen alles möglich war. Einer davon war ich.
Und in eine gewittrige Januarnacht. In welcher nicht nur ich neu geboren wurde.
Es ist Zeit, das Gefühl zu wiederholen.
Lasst euch verzaubern von den magischen Nächten!   

Freitag, 19. Dezember 2014

Mehr Wunder

Die Leere füllt sich. Mit seligen Weihnachtsgedanken. Mit Demut. Mit Hoffnung. Mit meinen Lieblingsbegleitern der Sentimentalität, der Nostalgie. In diesen wie im Meer zu baden und sich dessen bewusst zu sein, fühlt sich wunderbar an. Wie alles auf dieser Etage "Über den Dingen". Dort mache ich es mir jetzt eine Weile bequem. Reflektiere, sinniere, halte inne. Mit Herzmann. Allein. Mit meiner besseren Hälfte des Zwillingsdaseins. Und dann wieder mit meinem Herzmann. Es werden sich Kreise schließen. Ich werde den so geliebten versöhnlichen Blick finden. Ach, es fühlt sich so gut an, wenn sich die Leere mit der Kraft der Überzeugung wieder füllt. Überzeugt vom Sinn. Und damit von allem. Ohne es zu verstehen. Ohne es zu wollen. So ist sie einfach zu mir gekommen. Mein Herz schlägt beinahe wieder geradeaus. 
Denn noch ist Weihnachtszeit. Zeit der Wunder.
Und alle warten. Auf das Weihnachtswunder. Ja, auch ich hätte es gerne gehabt. Das denke ich bei jedem Weihnachtsgedanken. 
Und noch bin ich ebenfalls dem Gedanken verfallen: "Wir hätten es nach diesem chaotischen Jahr 2014 verdient." Dass das Jahr sich am Ende nochmal von seiner hübscheren Seite zeigt. Schick, mit Glitzer, Schminke und viel Charme. Aber wer entscheidet denn bitte, wann wer etwas und was überhaupt verdient hat? Ist das nicht vielleicht ein wenig zu abgehoben? Will ich mich da oben bei diesen Entscheidungen überhaupt einmischen? Oder wo auch immer diese Entscheidungen getroffen werden. Ist es nicht auch einfach gut, sich dem mal zu fügen. Dem Leben. Seinem Lauf. Seinen Wegen. Wenn ich es könnte, mit Haut und Haar und allem, für einen Moment, dann wäre es toll.
Zurück zum Wunder. Wird es nicht ein wenig überbewertet? In diesen magischen Zeiten des Advents? Ist ein Wunder mitten in so unspektakulären Monaten wie Januar oder Feburar nicht viel mehr Wunder? Weil eigentlich niemand damit rechnet? Und gerade dann!
Ich denke mir die Welt jetzt wie sie mir gefällt. Und ich nehme das Wunder auch gerne zum Jahresbeginn. Oder wann auch immer. Für Wunder ist immer Zeit. 

Dienstag, 16. Dezember 2014

Weiche, Leere, weiche

Gestern wäre der Tag gewesen. Der Tag, an dem ich gerne gehört hätte: "Herzlichen Glückwunsch! Sie sind schwanger!" Mit dickem schwarzen Stift habe ich den Termin in meinem Kalender gestrichen. Wütend. Enttäuscht.  Mit Tränen. Ich wollte nicht daran erinnert werden.
Meine Gedanken haben das Streichen nicht zugelassen. Und während ich in der Konferenz saß, die von Weihnachtsferiensehnsucht beseelt war, wurde mir das Herz mit jedem Sekundenschlag schwerer. Gut, dass der gestrige Tag vorbei ist.
Und die Leere? Ist sie auch vorbei? Ich bin schneller als sie. So spüre ich sie nicht. Ich werde meinem heimlichen Herzmann-Titel gerecht und erfülle meine Rolle der MissActive perfekt! So geht es. Sogar ganz gut. Und wenn ich am Wochenende in das selige Weihnachtsdasein hineingleite, wird der Schmerz zu einem bittersweet werden. Die Hoffnung nehme ich dann an die Hand und strecke meine Antennen Richtung Zukunft. Und zwischendurch werde ich das heimelige norddeutsche Feeling der Kindheitsweihnacht genießen.
Die Erlebnisse des Jahres bleiben zwischen meinem Herzmann und mir. Das macht mich einsam inmitten meiner Lieben. Aber es ist für mich der einzige Weg. Diese Überzeugung macht es wieder etwas leichter.
Seit dem Negativ der letzten Woche bin ich wieder ausgiebig mit dem Fahrrad unterwegs. Kein Weg zu weit. Das Gedankenkarussel dabei habe ich vermisst. Und da ging er mir durch den Kopf. Dieser Spruch, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn gut oder anders finden soll: "Auf einfache Wege schickt man nur die Schwachen" Und gleichzeitig dachte ich: genau deshalb fühle ich mich in Zeiten wie diesen vielen anderen so fremd. Diejenigen, die eben einfach mal eben so ihren Kinderwunsch erfüllen können. Diejenigen, die nicht mit ihrem Partner diese schrecklichtraurigen Momente der Diagnose, der Entscheidungen, der Medikamentenzeit, des Bangens, des Hoffens erleben. Und des Enttäuschtwerdens. Und des gemeinamen Wiedeaufstehens. Die Momente, in denen andere Schwangerschaften einen total aus der Bahn, aus dem Tag werfen. Die Momente, in denen man Fragen nach Nachwuchs so hilflos gegenübersteht und doch lächelnd beantwortet. Die Momente, in denen ich den Glauben verliere und ihn gerade noch so am seidenen Faden festhalten kann. Diese Momente sind der Graben zwischen mir und...ja manchmal allen anderen. ALLEN. So fühlt es sich gerade an. Ich weiß, es geht vorbei. Ein paar Tage noch. Also: weiche Leere, weiche! Lass mein Herz wieder geradeaus schlagen!

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Sehnsucht nach L.

Ich wollte es nochmal wissen. Das Jahr 2014 sollte sich zum Guten Wenden. Es sollte noch eine Chance bekommen. Es hat sie nicht genutzt. Auch der 4. Transfer dieses Jahr endet nicht mit einem positiven Ergebnis. Ich stehe kopflos in aller Herrgottsfrühe auf, an Schlaf ist nicht mehr zu denken. Von den Nachbarn tönt das Babygeschrei herüber. "Wir kontern bald!" sagt mein Herzmann immer. Ja, bald. Nur wann ist eigentlich bald?
Ich zweifel mal wieder so richtig. Ob ich mich verrenne. Ob ich an etwas festhalte, was mich Lebenszeit, Gedankengut und Seelenfrieden kostet. Und sonst nichts. Oder ob es mich herausfordert. Niederlagen nicht als Rückschläge zu verstehen, sondern als Prozesse, an denen ich wachsen kann. Diesen Gedanken hatte ich schon mit 17. Vielleicht war es damals sogar mein Mantra.
Wäre L. heute noch meine Freundin, würden wir auf jeden Fall noch vor Weihnachten einen Kneipenabend machen. Wir, die wir mit unserem Kinderwunsch mal im selben Boot saßen.Bis mein Wunschkind Nummer 1 kam. Jedenfalls würden wir  uns genüsslich ein Bier bestellen und noch eins und noch eins. Wir würden über Gott und die Welt reden. Und uns empören. Und uns dabei gut fühlen. Ohne destruktiv zu werden. Das geht mit L. gar nicht. Und in bierlauniger Stimmung würde L. irgendwann den Arm um mich legen und sagen :"Ach Baby, wir zwei!" Mehr nicht. Und es wäre Trost genug.
Seltsam welche Spuren mein Kinderwunsch in meinem Leben hinterlässt.  Eine L. gibt es nicht mehr. Den Trost muss ich woanders suchen. Mein Herzmann tröstet durch seinen eigenen Schmerz. Da treffen wir uns, wo sonst keiner ist. Innerlich schreit es in mir nach Antworten. Eine andere Stimme antwortet sanft:"Du kannst das Leben nur vorwärts leben und rückwärts verstehen." Ja, ich weiß.  Nur wann?

Samstag, 6. Dezember 2014

Die Quadratur der Gleichzeitigkeit

Als ich am Montag im Behandlungszimmer lag, zum Transfer, mit Herzmann an Wange, Schulter, Hals, und Herzschlag im wilden Chaos, habe ich versucht, alles gleichzeitig zu sein: zuversichtlich, ruhig, positiv, optimistisch, offen, empfangsbereit. Ziemlich viel jedenfalls. Verschiedene kleine Pannen versuchte ich zu ignorieren, wo ich doch so eine Zeichendeuterin bin (hatte es wirklich nichts zu bedeuten, dass wir unsere Spezialausweiskarte für die Kiwu nicht dabei hatten? Und sollte es eigentlich ein Scherz der Schwester sein, als sie sagte, dann könne das Labor nichts rausgeben? Lustig fand ich das gar nicht...) Also, als ich jedenfalls versuchte, alles gleichzeitig zu sein, kam mir ein magisches Mantra in den Sinn, welches mich durch den Transfer begleitete. Das Zeichen nahm ich dann wieder gerne ernst : "Ihr Kinderlein kommet".
Nachdem mir meine Heilpraktikerin und eine Familiensystemikerin mal gesagt haben,  dass es wichtig sei, empfangsbereit für die neuen Seelen zu sein, und ich mich immer fragte, ob ich es denn  nicht automatisch sei, indem ich mich diesem künstlichen Prozess unterwerfe, war ich mir in diesem Herzgesang sicher, ich sei es. Diese wunderbaren Gedanken hat eine meiner Lieblingsbloggerinnen Isa und Belle in ähnlichgemeinten Worten gebloggt, als sie in einem wunderbaren Text über das BeiSichSein schrieb. Gar nicht so leicht, das BeiSichSein. Aber wenn ich es bin, ist es immer schön!
Als die scherzende Schwester dann doch noch liebevoll mein Bein tätschelte und fragte, ob alles in Ordnung sei, da war es das! An der Gleichzeitigkeit bin ich immer noch dran!

Montag, 1. Dezember 2014

Im Kreise geht die Reise

Ich bin wieder zu dritt. Also nicht nur familiär im sichtbaren Sinne. Sondern auch  ich allein bin drei. Heute war der 4. Transfer in diesem verkorksten 2014. Es schließt sich ein Kreis. Von den spärlichen Infogesprächen über die gewohnten Spritzen über die überraschend leichte Punktion und den geglückten Transfer. Es fühlt sich rund an. Nun muss es nur noch rund gehen. Im wahrsten Sinne mal wieder.
Ich kreise in diesem runden Bild. Um mich. Die nächsten zwei Wochen stehen unter dem Stern der Stressreduktion. Im privaten wie beruflichen Bereich. Das wird schwer. Schaffe ich es, mich einmal täglich für 20 Minuten hinzusetzen und mich zu fragen: "Geht es dir gerade gut? Tut dir das gerade gut? " Oder gelingt es mir, meine Emotionen mehr zu hinterfragen. Die Wut, die Angst, den Zorn, die Verzweiflung.
Vielleicht auch zwischendurch was Schönes erforschen. Mein Glück, meine Liebe, meine Freude, meine Lust.
So umkreise ich mich. Und mit mir kreisen meine Entscheidungen. Die ich beschließe. Oder auch nicht. Aber ich bin dran. Oder auch sie an mir.
Ich glaube daran. Dann wieder nicht. Angst hat das niedrigste Energielevel. Liebe das höchste. Also begebe ich mich frohen Mutes in die Liebe. Und halte meine Energien hoch. So oft es mir gelingen möge.
Und lebe mit einem wärmenden Gefühl in einem meiner Lieblingsgedichte. Es steckt so viel Wahres, Vertrautes, Demütiges darin.
"Es tickt die Zeit. Das Jahr dreht sich im Kreise. Und werden kann nur, was schon immer war. Geduld, mein Herz, im Kreise geht die Reise. Und dem Dezember folgt der Januar."

Mittwoch, 26. November 2014

Lindenstraße, tatsächlich!

In der Lindenstraße ist Kinderwunsch gerade Thema. Eine erste IVF steht an. Sie liegen auf dem Bett. Die Liebenden. Nach einem anstrengenden Tag der Punktion. Und sprechen darüber, dass es seltsam ist, dass die Befruchtung am anderen Ende der Stadt in einer Petrischale stattfindet. Das, was eigentlich ganz nah zu ihnen gehört. Und sie sprechen und beteuern ihren Glauben daran. Dass es ein gutes Ende nimmt. Das könnten wir sein. Denke ich.
Und mir kommen die Tränen. Weil mir manchmal so überdeutlich bewusst wird, dass Sex mit Kinderkriegen für mich schon lange nichts mehr zu tun hat. Und weil ich mich in manchen Momenten damit so verdammt allein fühle. Obwohl mein Herzmann immer da ist für mich. Und dass ich in Zeiten wie diesen viel zu kopflos bin, um mich darauf zu besinnen, was gerade bei uns passiert. Weil ich Angst habe. Und aufgeregt bin. Und neugierig zugleich. Die 3. Punktion findet übermorgen statt. "Jetzt muss es doch mal sitzen" sagte mein Herzmann beim Abendessen lächelnd. Der unverbesserliche Optimist. Was für ein Glück. Er ist es für uns zwei, drei und vier!

Mittwoch, 19. November 2014

Medienfeuerwerk

Ich habe sie entdeckt. Meine Serie des Jahres. Des Jahrzehnts. Meines Lebens. "Masters of Sex". Kinderwunsch in den 50er Jahren. Spannend. Interessant. Fesselnd. Rührend. Sicherlich ist es das Thema, was mich so in seinen Bann gezogen hat. Aber es ist auch die überragende Rolle der Virginia Johnson. Ich weiß noch, wie ich mich als Kind bei der Weihnachtsserie "Anna" unsterblich in Patrick Bach verliebt habe. In meiner Phantasie habe ich seine Wohnadresse in Hamburg ausfindig gemacht und stand schon vor seiner Villa. So ergeht es mir jetzt mit Virginia. Mit einigen Unterschieden. Ich bin erwachsen geworden. Und mir dessen bewusst, dass meine Gefühle der Rolle und nicht der Person gehören. Und sie bedrücken nicht mein Leben, sondern bereichern es. Und ich habe nicht das Bedürfnis, ihren Wohnort aufzuspüren :) Ich möchte vielleicht nur ein bisschen so sein wie sie.
Ihr Auftreten, ihre Dialoge, ihre Gedanken. Umwerfend. Vorbildich. Im wahrsten Sinne. Schaut es euch an. Dann wißt ihr, was ich meine. Es muss mehr Johnsons auf dieser Welt geben!

Samstag, 8. November 2014

Über das Bloggen

Ich sitze mit einer lieben, teuren, verbundenen Freundin im Cafe zum Mittagessen. Irgendwann zwischen Karte lesen, Ach, was sind Ferien schön,  bestellen und der Ankunft von dampfenden Tellern platzt es aus mir raus. Ich blogge. Ein lebhaftes Gespräch entsteht. Über den Sinn von Morning Pages und das beglückende, persönliche Gefühl dabei hin zum Schreiben im Netz in völliger Anonymität mit größtmöglicher Offenheit. Warum? Das Gespräch streift so was wie ich früher im DeutschGrundkurs analysiert habe: Adressaten, Gattungen, Sinn und Zweck. Mit jedem Moment werde ich uberzeugter von meinem Blog. Ich liebe ihn. Aber teilen? Denn da endet das Gespräch. Ich will deinen Blog mal lesen. Kann ich das? Will ich das? Es ehrt mich,  dass sie ihn lesen will. Aber gehört mein Blog in die Wirklichkeit?  Ich denke seitdem ständig darüber nach. Und warte auf eine Antwort. Wenn sie kommt, gebe ich sie weiter. Verehrte, liebste Freundin.

Endlich Unterwegs

 Seit einer knappen Woche wissen wir, dass ich eine Vorstufe von MS habe. Als ich es erfahren habe, war mein Herzmann nicht bei mir. Ich war mir zu sicher gewesen, dass diese Diagnose an uns vorüber gehen würde. Wie mein Herzmann immer so schön sagte:wir haben unser Päckchen fürs Leben schon bekommen.
Und nun? Nun haben wir das zweite.
Von nun an wohnt es bei uns.  Aber wie auch wieder mein Herzmann sagte: es bekommt nur ein ganz kleines Zimmer. Ob uns das gelingt, wird sich zeigen. Aber nach einem anfänglichen Schock ist unser Optimismus und unser positives Grundgefühl immer noch im Vordergrund. Es hält uns mehr in seiner Hand als die Diagnose. Das ist erstmal alles was zählt. Und unser Neustart.

Denn wir sind endlich wieder unterwegs. Während es Herbst geworden ist, konnten wir losfahren. Die größte Ungewissheit liegt hinter uns und wir konnten einfach einsteigen. Das haben wir leichten Herzens getan. Wir freuen uns darüber und halte daran fest, dass unsere Familie noch größer werden kann. Der Alltag läuft langsam wieder in vertrauten Bahnen,  der Husten und das CIS an der Hand. Ohne dass ich es abschütteln muss. Die müssen jetzt alle mit. Beim IcsiVersuch Nr. 3. Also. Schön leise sein, mitmachen und nicht rumzicken. Und nicht in irgendwelche uneinsehbaren Richtungen davonlaufen. Das kann ich doch bitte erwarten, oder? Ich habe mich auch lange genug um euch gekümmert.
Dieser Post schafft die Wende nicht mehr. Zu mehr Humor. Oder Wortspielen. Oder allgemeininteressanten Themen. Er ist das, was es gerade ist: eine Zustandsbeschreibung. Die in ihrem tiefen Grunde eine rosa Farbe hat. Vielleicht trage ich die Brille der Naivität,  des Traumes,  der Illusion.  Es ist mir egal. Lasst sie mir so lange es geht.

Montag, 27. Oktober 2014

Vor auf Los

Nun ist es so weit. Die Gesundheitschecks werden diese Woche abgeschlossen. Kontroll-MRTs, Stimmcheck wegen des Hustens,letzte Woche Liquorpunktion. Am Mittwoch wird der IcsiStart Nr. 3 besprochen. Und ich fühle mich bereit. Ich höre schon das "Los" und hoffe, dass ich keinen Fehlstart hinlege. Ich habe Lust. Und Sehnsucht, neu zu starten. Und mein Herzmann hält mir die Hand schon hin, um das Staffelholz zu übernehmen.  Egal welche Ergebnisse meine Verdachtsdiagnose MS mit sich bringt, für uns geht es jetzt nur in eine Richtung: vorwärts!

Dienstag, 14. Oktober 2014

Verbundenheit

Für das Jahr 2014 habe ich mir nicht viel vorgenommen. Aber zwei Konzerte sollten es sein. Das war konkret. Überprüfbar. Ich hatte Lust.
Nun ist Mitte Oktober und die Zeit drängt.
Im Sommer habe ich mich in einer tiefen Sommernacht für ein Konzert angemeldet. Viele fragten: mit wem gehst du? Na allein, ist doch klar. Das ist ja das Schöne.
Nun sind andere Dinge wichtiger geworden. Es würde den Rahmen sprengen, von diesen zu erzählen. Einiges gehört einfach nicht in einen Blog. Also belasse ich es dabei: es ist etwas Wichtiges.
Und ich musste meine Konzertkarte verkaufen. Ich habe sie per EbayKleinanzeigen an eine Frau in dem Wohnhaus verkauft, in dem ich vor 4 Jahren auch mal gewohnt habe. Zufall? Es hat mich fast versöhnt, an einem schönen Herbsttag dorthin zu fahren und sie dort in den Kasten zu werfen.
Und nun lese ich bei meinen beiden Lieblingsbloggerinnen, dass auch sie das Konzert besucht haben. Diese Tournee, die etwas gut macht. Wieder Zufall? Es gibt mir einen Stich von der dunklen Konzerthalle zu lesen, von tosendem Anfngsapplaus, von Gänsehautfeeling und Tränen nach den ersten Gitarrentakten. Denn genauso war es in meiner Vorstellung bei mir auch.
Ich nehme die Zufälle. Und danke Reinhard für diese Momente. Ohne ihn hätte es die nicht gegeben.
Verbunden mit der Welt.

Freitag, 26. September 2014

Abschied vom Husten

Danke lieber Husten. Für die Begleitung der letzten 3 Monate. So habe ich mich nicht so allein gefühlt nach den negativen Ergebnissen. Aber du darfst meinen Herzmann nicht vergessen. Er ist meine Nummer 1. Und immer für mich da. Du darfst also ruhigen Herzens weichen und Platz machen. Für einen neuen Versuch. Den würde ich jetzt nämlich wirklich gerne starten. Ich fühle mich bereit. Die Zeit brauchte ich. Aber nun kann es losgehen. Aber erst wenn du wirklich gehst. Ich denk auch ab und zu mal an Dich, wie wir den Sommer 2014 gemeinsam verbracht haben. Das ist doch schön für dich, oder? Ich winke auch mal hinüber,  aber nun lass mich bitte frei!

Mittwoch, 17. September 2014

The next step

Endlich hatte ich ihn. Den ersehnten Termin bei einem Immunologen. Eine Frau. Nett. Lustig. Ehrlich. Es liegt eigentlich keine Einnistungsstörung vor. Eigentlich. Man könnte Blutverdünner geben. Aber nur um alles gemacht zu haben. Ok. Mache ich. Ich mache alles. Und räume gesundheitlich das Jahr 2014 auf. Dazu gehört nun auch endlich die Lumbalpunktion. Ich fürchte mich etwas. Eher vor dem Eingriff als vor dem Ergebnis. Aber vielleicht wäre damit alles vom Tisch,  was scheinbar 2014 begonnen hat. Das wäre schön. Ich hätte das Gefühl,  dann wirklich befreit und mit mehr Chancen in die 3. Icsi zu starten. Aber im Grunde bin ich im März auch so gestartet. Mit dem Gefühl,  gesund zu sein. Und was ist, wenn der Befund doch positiv ist. Was machen wir dann. Vielleicht hat mein Herzmann eine Antwort. Wie so oft in letzter Zeit. Den klugen,  analytischen Blick für the next step.

Freitag, 5. September 2014

Es geht was

Es geht was. Vorwärts. In die richtige Richtung. Plötzlich ist ein Termin beim Immunologen in 2 Wochen möglich. Plötzlich zickt meine Krankenkasse nicht mehr rum. Sondern macht mit. Plötzlich kann ich mit Gelassenheit die neue Icsi in den Oktober schieben. Oder November. Wann auch immer. Plötzlich ist da wieder Zuversicht. Unvermittelt. Überrascht sie mich von hinten.
Das KiwuKarussel ruht. Der Schwindel lässt nach. Ich komme runter. Endlich!

Dienstag, 12. August 2014

Stehen bleiben

Im Urlaub bewegt sich nichts. Innerlich werden die Gedanken bewegt. Und die schlagen hohe Wellen. Aber sonst bleibt man stehen. Und schaut sich dabei zu. Das ist auch richtig so. Nur gerade eben nicht so. Ich will beim Immunologen anrufen und ihm freundlich erklären, dass ich einen Termin sofort brauche. Nicht erst 2015. Und ich möchte, dasser antwortet: "Na wenn das so ist." Und ich will, dass er mir sagt, dass alles in Ordnung ist. Und dass ich zuversichtlich meine 3. Icsi starten kann. Und dann will ich bei meinem Professor sitzen und sagen können:"Wir können starten." Und dann wird es losgehen. Ganz einfach. So wie ich es mir vorgestellt habe. Und ich werde dem lieben Gott verzeihen, dass er versehentlich diese Umwege eingeschlagen hat. Oder noch besser: werde verstehen,   warum es so sein musste. Ja. So soll es sein. Aber ich bin im Urlaub. Und muss noch warten. Und stehen bleiben.

Sonntag, 10. August 2014

Soll ich?

Es ist so weit. Oder auch:so soll es nicht bleiben. Meine Gedanken brauchen neue Wege. Und ich will mich nicht mehr nur über wunderbare blogs, treffende Worte, zu Herzen gehende Gefühle (wohin sollen sie auch sonst gehen) freuen. Sondern. Mich selbst in den endlosen Weiten des Web spiegeln. Meine Verzweiflung. Meine Wut. Meine Trauer. Meine Einsamkeit. Vielleicht wird es dann besser. Einen Versuch ist es wert!Auf geht die wilde Fahrt.