Mittwoch, 11. Februar 2015

Alles, aber auch alles ist gut. Wirklich gut!

Es ist, wie ich erwartet habe. Beim Aufwachen, beim morgendlichen Tagesbeginnstress, auf dem Fahrrad, in der Schule, in der Mittagspause, beim Reden, beim Stillsein, beim Arbeiten, beim Innehalten, in den Blicken meines Herzmannes, und bevor ich abends einschlafe. Und bei allem anderen auch. Es ist glücklich. Ich bin es. Und mein ganzes Leben. Es relativiert so vieles. Es ist tatsächlich so, wie ich dachte. Die Zeit steht still und fängt von vorne an. 
Ich schrieb einst, dass es doch phantastisch wäre,  im Januar oder Februar ein Wunder zu erleben. Und jetzt ist es wirklich so. Nur manchmal kann ich es gar nicht glauben. Und auch das fühlt sich toll an. Es ist wahrlich groß,  was mir zuteil wird. Und ich weiß,  dass ich dieses große Gefühl,  unserem Weg zu verdanken habe. Holperig. Einsam. Beladen. Zweifelnd. Und nun kommt die Ernte. Das Wunder eines neuen Lebens. Für diese Dankbarkeit habe ich alle Stolpersteine gerne getragen. Unbelievable. In Love.

Montag, 9. Februar 2015

Eine Runde Ehrfurcht

Es ist so weit. Tag der Wahrheit. Wohin reist Familie Sonnenseite weiter? Und vor allem mit wem?
 
Ich springe zurück. Zu einer verschwitzten Nacht der vergangenen Woche. Am folgenden Morgen verlor ich irgendwie den Draht zu meinem Körper. Zu dem Inneren. Zu DEM Innen. In  mir arbeitete alles. Ich sagte mir minütlich, dass es alles heißen kann. Und hatte doch immer nur große Angst vor dem Einen. Was ist, wenn es nicht geklappt hat? Mein Herzmann nahm mich immer in den Arm: "Dann schütteln wir uns. Und machen weiter." Das hat mir geholfen. Ich weiß nicht, wie oft ich ihn gefragt habe. Es hat meine Nerven zerrissen, dass ich von einem auf den anderen Moment auf der anderen Seite sein konnte. Nichts, woran ich micht festhalten konnte. Scheinbar. Ich habe hin und wieder was gefunden. Meist Gottes Hand. Obwohl ich kein tiefgläubiger Mensch oder gar Kirchengänger wäre. Aber in Zeiten wie diesen kehrt etwas bei mir ein, was ich nicht anders beschreiben kann.
Als mein Herzmann heute nach Hause kam, ging ich auf den Balkon, um ihn zu begrüßen. Aus der gegenüberliegenden Tür trat ein Schornsteinfeger. Na bitte. Da war es mal wieder, das tief positive Gefühl. Und mit dem nächsten Rumpeln in meinem Unterleib schon wieder weggerumpelt.

Die endlose Wartezeit im Wartezimmer war wahrscheinlich gar nicht endlos. Sie fühlte sich aber so an. Ich habe keine Minute auf einem Stuhl gesessen. Die arme Mitwartende ganz nervös gemacht. Und mein Herzmann zu besorgniserregenden Blicken provoziert. 

Und dann. Frau Sonnenseite bitte. Noch bei offener Tür der Handschlag. Der Glückwunsch. Ein hoher Wert. Im Ultraschall anschließend sehen wir eine Fruchthöhle. Wir sind fassungslos. Sprachlos. Und sagen Danke. Mehrmals. Zum Professor. Und irgendwie auch zum Universum, zum Schicksal, zur Liebe, zum lieben Gott.

Nach fast genau einem Jahr, 2 Icsis, 3 Kryos, 5 Transferen, 8 Embryonen können wir es wieder sagen: Wir sind schwanger. Wir weinen vor Glück. Das Schicksal hat uns eine Runde Ehrfurcht geschickt. Wir verneigen uns. Und freuen uns sehr, sehr, sehr.

Wohin wir reisen? Mal sehen. Jedenfalls zu Viert!

Dienstag, 3. Februar 2015

Glauben

Meine Lieblingskollegin schreibt mir. Am Sonntag schon. Und fragt, wie es geht. Ich sitze am Frühstückstisch, spät, vor unseren großen Fenstern das Schneegestöber. Mmhh. Eigentlich gut. Gesundheitlich wieder. Meine Blase hat sich entschieden, wieder normal zu sein. Na bitte. Und sonst? Alles andere liegt nicht in meiner Hand. Das fühle ich gerade so tief in mir. Dass jegliche Panik von mir abfällt. Ich ertappe mich dabei, mich mit weiteren möglichen Versuchen zu beschäftigen, einen zeitlichen Schlachtplan zu erstellen. Das ist ja immer das Schwierigste, wie ihr alle wisst. Und dann zügel ich die wilden Pferde wieder und lande wieder im Hier und Jetzt. Vielleicht steht beim Kapitel Kinderwunsch auch bald The End. Also im positiven Sinne. Wie mein Herzmann am Schneesturmspaziergang am Sonntag sagte: Jetzt darf es auch mal gut sein! 
Gestern nun kam meine Lieblingskollegin zu mir. Sie macht Reiki. Das wusste ich gar nicht. Nehme ich auch noch mit. Alle guten Energien bitte zu mir. In dem Moment, wo sie beginnt, durchströmt es mich bis ins Innerste. Ich denke in Farben und fühle mich so wohl. Ich spreche mit unserem Hoffnungswunder in mir und denke: Hoffentlich gefallen dir die Energien, die hier immer durch mich hindurchpulsieren. Ich fühle seine Anwort. Ich fühle eine solche tiefe Verbindung. Und dennoch weiß ich. Es heißt nicht unbedingt das, was ich mir sehnlichst wünsche. Es ist ein schönes Gefühl. Ich nehme diese Dialoge mit in meinen Alltag und glaube.

Und glaube auch daran, was eine kluge Frau in einer dunklen Stunde mal sagte: Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand.

Noch 6 Mal schlafen...