Sonntag, 11. Januar 2015

Der Blues im Rückwärtsdenken

Noch immer bin ich beseelt von diesem neuen Jahr. Nicht, dass irgendetwas Überraschendes plötzlich anders geworden ist. Aber dieses weiße Blatt, welches darauf wartet beschrieben zu werden, erfreut mich jeden Tag aufs Neue. Das dunkle Schattenmonster bleibt in der Ferne zurück und wir schreiten mutig der Zukunft entgegen. Mutig? Manchmal auch nur der Versuch dessen. 
Ich bin auf einem Geburtstagsbrunch. Eine Kollegin ist auch da. In 5 Wochen hat sie Entbindungstermin. Ich mag sie. Und hätte Lust, sie kennen zu lernen. Wir reden über...eigentlich nur über das neue Leben, welches sie zum vierten Mal erleben wird. Ich klebe an diesem Thema ebenso wie sie. Und ich denke zwischendurch: los frag mich. Ich will auch über mich reden. Ganz nebenbei. Erwähnen, dass es auch andere Lebenswege gibt, als sich einfach mal zu überlegen: "Ach komm, ein 4. wäre doch schön!" Aber sie fragt nicht. Und ich erzähle nicht. Vielleicht ist es mein Glück. Der Blues wäre möglicherweise schon in diesem Gespräch gekommen.
So kommt er erst, als ich mit Herzmann beim Kaffee in vertrauten Gefilden sitze. Und kämpft sich endlich durch mein Gefühlschaos und findet dann tränenerstickt folgende Worte: "Ich wünsche mir so sehr, wieder schwanger zu sein. Und traue mich gar nicht, diesem Wunsch so viel Raum zu geben; könnte er doch nicht in Erfüllung gehen. Und was wäre eigentlich dann?" Und an dem Punkt drehe ich immer um und will alles wieder rückwärts denken, denn über den Punkt komme ich nicht hinaus. 
Meine kluge Heilpraktikerin sagte immer: "Sie müssen sich dorthin denken. In diese Angst. Sonst verkrampfen Sie innerlich und sind nicht frei!" Ja, ich weiß. Aber was der Kopf weiß, will mein Herz trotzdem noch lange nicht. 
"Aber es klingt doch so logisch und einfach", sagt der Kopf. Und mein Herz antwortet:"Logik ist aber nicht meine Stärke!"
Und ich denke: "Na los, gebt euch die Hände und vertragt euch. Und werdet dann eins!"

Eine Freundin hat mir Jin Shin Jyutsu empfohlen. Ich habe nächste Woche einen Termin. Es geht um die Sicherheitsenergieschlösser im Körper. Sie sollten geöffnet sein, so dass die Energien und alles andere auch frei fließen kann. Probier ich aus. Hoffentlich passen die Schlüssel. Denn dass das als Vorbereitung für den nächsten Versuch eine Chance ist, das findet sogar mein Herz logisch. 
Na dann: schließ auf und geh rein!

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