Mittwoch, 28. Januar 2015

Der Tag X

Jetzt sind wir wieder mal zu viert. Und das bitte für ganz lange. 
Nach langen Überlegungen,  was sich richtig anfühlt und ob es möglich ist und was ich meine und er, bin ich gestern alleine zum Transfer gefahren. Das war aus beruflicher Perspektive meines Herzmannes die entspannteste Möglichkeit. Bei unseren erfolglosen 4 Versuchen im Jahre 2014 hatten wir alles dabei. Ich allein. Wir zu zweit. Wir zu dritt (krankes Wunderkind und Herzmann dann natürlich nur hinter der Glasscheibe und im Wartezimmer), Ferien oder Arbeit während der Warteschleife. Es hat im Ergebnis keinen Unterschied gemacht. Das sind nicht die Faktoren, von denen sich das Glück beeinflussen lässt. Also, für Familie Sonnenseite war das gestern gefühlsmäßig die beste Konstellation. 
Mit wildem Herzschlag bin ich also hingefahren. Nachdem ich morgens schon in stammelnden Sätzen mit der Biologin den Zustand unseres befruchteten Eichens besprochen hatte. Ich stöpsel mir Reinhard in die Ohren. Das beruhigt mich etwas. Und muss zur Straßenbahn sprinten. Und denke, das werde ich auf dem Rückweg nicht tun!
Die Vorstellung, gleich schwanger zu sein,  ist so groß.  So überwältigend. Ich möchte diesen Moment einfrieren vor Ergriffenheit. 
Alles läuft nach Plan. Naja fast alles. Meinen Körper beherrschen irgendwelche Bakterien. Also muss ich mit unserem 2. Wunder bereits im Bauch an den Tropf. Naja, bitte. Stört mich weniger. Wenn ich dadurch innerlich geputzt werde und es den entscheidenden Vorgängen in mir nicht schadet, dürfen sie das machen. Außerdem bin ich so zu einer Ruhephase gezwungen.  Mir gegenüber wartet ein Paar gemeinsam auf den Transfer. Die Nervosität ist spürbar. Von  mir fällt sie ab. Und schenkt mir sogar etwas Schlaf. 
Den Rückweg trete ich wie den Hinweg an. Nein nicht ganz. Ich gehe zu zweit♥. Reinhard wieder in den Ohren sitze ich in der Straßenbahn und simse meinem Herzmann. Ich sprühe vor positiver Energie. Erst nachmittags mischen sich wieder andere Gefühle dazu. Zweifel. Fragen. Zukunftsangst.  Und vor allem Aggressionen. Das kenne ich schon. Sie tun mir gar nicht gut und ich will sie nicht. Ständig befällt mich die Angst, dass ich etwas falsch machen kann. Etwas, das der Einnistung schadet. 
Ach, ich könnte es detailliert beschreiben. Aber ihr, die ihr meinen Blog lest, wisst alle, was ich meine. Deshalb schreibe ich hier ja auch so gerne. Ich brauche weniger Worte, um mich zu erklären.  Aber zurück zum Tag X. 
Diese Gefühle vertragen sich gar nicht mit meinem Herzmann. Er sagt zur mir, dass es jetzt echt nicht die Zeit wäre, um positive Energien über Bord zu werfen. Echt nicht! Im Laufe des Tages geraten wir immer wieder in Grundsatzdiskussionen über ganz andere Themen. Und erst spät abends wird mir bewusst, wie angespannt ich bin. Trotz all der positiven Energie. Angespannt und nervös und ängstlich und unter Druck. Irgendwie so. Mir fehlen tatsächlich noch immer die Worte. 
Mein Herzmann und ich sind immer wieder zusammengekommen. So ist das bei uns. Und am Ende des Tages nahm er mich in die Arme, mit der Hand auf meinem Bauch, und sagte: "So ist das bei Familie Sonnenseite. Aufregend und leidenschaftlich. Komm dazu!" 
Wie sich das Glück dieses Mal entscheidet, wissen wir in 2 Wochen. Meine Güte,  was für eine Achterbahn der Gefühle.  Besser ich werfe mich einfach mitten hinein...

5 Kommentare:

  1. Erstmal: Transfer! Juhuu :) Ich drücke euch die Daumen!

    Dann zu den Gefühlen... Ja, das ist so eine Sache. Eigentlich sollte man doch positiv sein. Und glücklich. Und zuversichtlich. Andererseits gehört die Angst eben auch irgendwie "zu uns". In diesem Fall jedenfalls. Und doch... Die zwei Wochen der Warteschleife haben etwas magisches... Hatten sie für mich. Denn noch nie war unser Kind so nahe und so greifbar wie in diesen zwei Wochen. Und diese Vorstellung ist herrlich. Magisch. Positiv. Und die Angst? Die kommt und geht. Gestehen wir ihr "einfach" zu. Jaa, einfach sagt sich so einfach ;) Ach ja.

    Ich drücke die Daumen!! Für eine tolle Warteschleife. Und für ein Positiv!

    Alles Liebe

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  2. Meine Liebe.
    Ich fühle in jedem Wort mit dir.
    Ich kann förmlich spüren wie es uns morgen gehen wird.
    Wie es uns die nächsten Wochen gehen wird.
    Ein Auf und Ab. Positive wie negative Energien werden sich durch den Tag schleichen. Angst und Hoffnung. Tränen und Freude. Alles geballt in zwei unfassbaren Wochen.
    Ich wünsche dir alles Glück der Welt für euer Wunder Nr. 2! Ich drücke unendlich fest die Daumen für diese neue Chance! Ich denk fest an dich.
    Und hier kommt noch eine feste Umarmung und ein bisschen zusätzliche positive Energie ♥

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  3. Ich danke euch beiden sehr. Ihr füllt meinen positiven Energiespeicher definitiv wieder auf!♡☆♣Ich danke euch!

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  4. ich weiß sehr gut wie es dir geht....ich befinde mich seit montag auch in der warteschleife. Es ist ein totales gefühlschaos, ein hin und her, ein auf und ab. Und leider die angst dass es auch dieses mal wieder nicht geklappt hat schleicht sich ins leben.

    ich drücke dir feste die daumen und wünsche dir viel kraft für die nächsten tage. Versuch bitte an deine kleinen zu glauben...du hast das wunder schon einmal erlebt ♥

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